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Eröffnung: 16.07.2009, 19.30 Uhr
mit Marian Offman, Stadtrat
danach Lothringer13-Sommerfest

Ausstellung: 17.07.–13.09.2009

Stellen Sie sich vor, Sie kommen in die Städtische Kunsthalle München und irgendetwas ganz großes, vielschichtiges, nur flüchtig von seiner Luftpolsterfolien-Verpackung befreites, nimmt die Sicht und den Raum ein, und nun hören Sie Andrea Faciu sagen:

„… Der entstehende Moment zwischen Balance und Diskomfort befindet sich in ständiger Schwingung, Ruhephasen begegnet man nur an der Oberfläche.

Drei unterschiedliche Zell-Räume in ihrer Form und ihrem Inhalt werden sich in der Halle und den zwei Seitenflügeln wenn man so will, entfalten, sich aufblähen, ausdehnen und an ihren Eingängen beziehungsweise Ausgängen zusammenziehen, so dass der Durchgang zu einem Spiel wird.

Ein fast nahtloser Übergang wird zwischen der alles umfassenden Zellstruktur-Folie und einigen Video-Projektionsflächen passieren. Die Projektionen sind unterschiedliche „Momentaufnahmen“ mit Wirklichkeitscharakter, dass heißt aus der Realität entnommene und in den neuen Kontext der Konstanten Konsistenzen eingearbeitete loop-artige Sequenzen. Wie eingepflanzte Bäume am Straßenrand nehmen ebenfalls einige „Stadt-Skulpturen“ ihre Plätze in der geschaffenen Landschaft ein. Es sind „Don Quijotes“, entstanden aus quaderförmigen Steinen, an deren Flanken sich links und rechts flügelartig leichte Keilrahmen in einer Höhe von ca. 3 m emporstrecken und somit über die Höhe der allumfassenden Zellwand hinausragen. Diese sind mit farbig und schwarz/weiß bedrucktem Flaggenstoff bespannt …

… Die Konstante also existiert und existiert nicht, während die Konsistenzen im ständigen Wandel begriffen sind. Die Gesamtinstallation als großes Paket, das sich in der Ausstellungssituation entfaltet, und dessen Einzelteile sich formell und inhaltlich verselbständigt haben, kann scheinbar konsequenzlos in seiner überdimensionalen Hülle wieder verpackt und verschickt werden. Es lebt von den äußeren Kontrasten zwischen den Materialitäten und den inneren Spannungen, der diese ausgesetzt werden.“ (Andrea Faciu)

Andrea Faciu thematisiert in der Beschreibung ihrer Arbeit auch ihr Vorgehen, ihren Umgang mit Ausstellungsräumen, als flüchtige Orte, an denen sie bereit ist, sich für die präzise Dauer einer Ausstellung intensiv zu äußern. Ihr Werk ist von dauernder Bewegung bestimmt, aus Gefühlen gebaute Dinge. Niemals scheint der spezifische (Ausstellungs-)Raum wichtig zu sein, immer nur das Ereignis, unser Erlebnis in ihm.

Uli Aigner 2009

Andrea Faciu repräsentiert zur Zeit auf der 53. Biennale in Venedig den rumänischen Pavillon.

Die Ausstellung wird von LfA Förderbank Bayern und Pregis unterstützt.

Foto: Alexandre Chryssikos

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© Lothringer13, Städtische Kunsthalle München
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