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Eröffnung: 30.09.2010, 19.00 Uhr
durch Ursula Sabathil, Stadträtin
der Landeshauptstadt München
Anschließend Künstlergespräch
mit Anna Witt und Uli Aigner

Ausstellung: 01.10.–07.11.2010

Anna Witts Arbeiten sind ein Angriff auf soziale wie politische Populismen. Den Akteur/innen in ihren investigativen Video-Arbeiten, sowie uns, den Betrachter/innen, verschafft sie eine Art plötzlicher geistiger Freiheit, eine Art Handlungsraum, mit der Absicht oder Aufforderung, selbst in den Alltag einzugreifen.

Anna Witt entdeckt die Leerstellen in unserer bürokratisierten und kontrollierten zivilen Gesellschaft. Das Angebot und die Forderung nach radikaler Selbstreflektion und die daraus folgende Selbstermächtigung erscheinen als ihr zentrales Thema.

Anna Witt zeigt in der Lothringer13, Städtische Kunsthalle München eine erste Übersicht ihrer Arbeiten der letzten Jahre.

Die derzeit in Wien lebende Künstlerin studierte an den Kunstakademien in München und Wien. Ihre Videos waren zuletzt u.a. im Grazer Kunstverein und bei der 6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst zu sehen.

Zu den Arbeiten:

„Im Training“

Seit Mitte der 90er Jahre „Radical Cheerleading“ gilt als innovative Form des Straßenprotestes. Politaktivist/innen und Feminist/innen eigneten sich Sprechrythmus des „Cheerleadings“ an, um bei Demonstrationen ihren politischen Protest spektakulärer zu inszenieren. Für die Arbeit „Im Training“ stellte Anna Witt einem Wiener Cheerleading-Team die Idee des „Radical Cheerleading“ vor und motivierte die Gruppe, ihre Fähigkeiten für eigene politische Inhalte zu nutzen.

„Auch wenn die Kost rein österreichisch ist, gibt sich die Küchenbelegschaft international“

In einem 2-Kanal-Video werden militärische Strategien des Bundesheers dem Modell gesellschaftlicher Integration gegenüber gestellt.

„Domesticated“

Durch die Strategie des Vergleichs entsteht eine Selbstreflektion über generelle Lebens- und Verhaltensformen der „zivilisierten" Gesellschaft.

„Team West – Patrouillier mit mir“

In Beachtung der von den Securities am Wiener Westbahnhof angewandten Strategien gründete Anna Witt ein eigenes Sicherheitsteam, bestehend aus den dort Herumlungernden, deren Auftreten sie neu definierte.

„Rap vom Rand“

Ausgehend von einem wissenschaftlichen Projekt über Ghettodiskurs in München entstand das Video „Battle Rap“. Anna Witt ließ die beteiligten Ethnologen gegen die in der Studie befragten Rapper in einem Rap Battle sprachlich gegeneinander antreten. Die in wissenschaftlicher Diskurssprache verfassten Rechercheinhalte wurden in Reime zusammengefasst und unter Bemühungen der Ethnologen rhythmisch vorgetragen, worauf die Rapper in ihrer eigenen Sprache antworteten und so die Möglichkeit hatten, die über sie verfasste Studie zu kommentieren.

„Radikal Denken“

Diese Arbeit portraitiert Personen in einer Wiener Shopping Mall, während Anna Witt sie bat, einen radikalen Gedanken zu fassen. Radikal in dem Sinn, eine Sache privater, gesellschaftlicher oder politischer Natur grundlegend umzudenken.

Zur Ausstellung wird eine neue Arbeit realisiert.

Uli Aigner 2010

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© Lothringer13, Städtische Kunsthalle München
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