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Fotografische Zwischenräume

Münchner Merkur, Kultur, 13./14.12.2008

Blendend weiße Schatten liegen auf dem Deck, die raue Plane wirkt samtweich, der Kiel schwebt überm Wasser, und erst in diesiger Ferne entdeckt man das Ufer. Edel wirkt das, und doch sind es nur ganz gewöhnliche Fischerboote, die Antje Hanebeck für ihre Serie „Pier“ im Stockholmer Hafen fotografiert hat. Die 1968 geborene Fotokünstlerin, die an der Münchner Akademie der Bildenden Künste studiert hat und dort bis heute mitarbeitet, findet ihre Bilder in ungeahnten Zwischen-Räumen. Zwischen natürlicher Künstlichkeit und künstlerischer Inszenierung, zwischen Positiv und Negativ, analoger und digitaler Bearbeitung. Die starke Ausstellung „sonic“ in der Lothringer13, Städtische Kunsthalle München spielt mit diesem verfremdenden, meist schwarzweißen, malerisch grobkörnig verschwommenen Röntgenblick. Egal, ob riesige Plakatwandporträts auf absurde Weise in den großstädtischen bis dörflichen Alltag eingebettet oder spektakuläre moderne Bauten in ihre ornamentalen Einzelteile zerlegt werden.

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Antje Hanebeck

Super Art, No. 1, Dezember 2008

Die Fotokünstlerin Antje Hanebeck schafft in ihrer Fotografie einen Brückenschlag zwischen Architektur als Motiv, piktoralistischer Ästhetik und den modernen Themen der Abstraktion, Reduktion und Verfremdung in Verbindung mit den modernsten Bauwerken. Antje Hanebeck wurde 1968 in Braunschweig geboren. Sie absolvierte die Akademie der Bildenden Künste in München als Meisterschülerin und ist gegenwärtig dort die künstlerische Assistentin des Lehrstuhles für Fotografie. Das Thema der Fotografie von Antje Hanebeck ist der umgebaute Raum. Sie begann mit gebäudeähnlichen Gebilden, wie etwa Hafenkräne mit ihrem skulpturalen Auftritt, und widmet sich nun der architektonischen Avantgarde. Antje Hanebecks Ziel ist es jedoch nicht einen Atlas viel diskutierter Architektur zu erstellen, sondern sie setzt sich vielmehr intensiv mit den Gebäuden auseinander und unterzieht sie der visuellen Erforschung einer Künstlerin und nicht einer Dokumentarin. Die Ausstellung offeriert uns so einen Einblick in die unverwechselbare Sammlung fotografischer Impressionen einer aufmerksamen Beobachterin. Dies ist auch eine gute Gelegenheit euch diesen Ausstellungsort vorzustellen. Die Lothringer13, Städtische Kunsthalle München ist eine Kultureinrichtung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Die Lothringer13 bietet jungen Künstler/innen ein Produktions- und Präsentationsumfeld, um ihre Positionen im nationalen und internationalen Kunstbetrieb zu etablieren, sowie mit der Münchner Kunstszene und ihren zahlreichen Institutionen für zeitgenössische Kunst in Diskurs zu treten. Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog: Antje Hanebeck „sonic“. Dieser wurde für den deutschen Fotobuchpreis 2009 nominiert.

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© Lothringer13, Städtische Kunsthalle München
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