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Vortrag „Physik und Kunst: Zwei ungleiche Schwestern“
18.01.2007, 19.30 Uhr

Von Dr. Manfred Kleber

Menschliches Schaffen bildet die Grundlage von Kunst und Naturwissenschaften. Geschichtlich betrachtet entstanden beide Disziplinen aus gemeinsamen Wurzeln, haben sich dann im Laufe der Zeit auseinander entwickelt. Der Vortrag zeigt jedoch, dass künstlerische Aspekte und grundlegende physikalische Ideen immer miteinander verwoben sind. Besondere Berücksichtigung finden Ideen und Erkenntnisse der modernen Quantenphysik. Dabei werden Formeln durch zahlreiche Bilder ersetzt.

PoetryPerformances „Trend Mensch – Proklamation“
20.01.2007, 19.30 Uhr

Mit Wolfgang Betke, Knut Klaßen, Thomas Loibl, Britta Lumer, Barbara Morgenstern und Martin G. Schmid, Künstler

Trend Mensch ist nicht Trendmensch. Trend Mensch ist das exakte Gegenteil von Trendmensch. Trend löst sich auf, Mensch bleibt. In unserer Poesie spüren wir dem Reichtum der Sprache nach und folgen den Phänomenen, ohne zu wissen, wohin uns das führen wird. So erzeugen wir Bedeutung, die wir nicht planen können und die für uns vorher nicht absehbar ist.

Die Agenten der Funktionalität kennen ein Worst-Case-Scenario: die Begriffe lösen sich auf, öffnen sich dem Rhythmus, dem Klang, dem Schmelz der Sprache, dem Flow. Aber: zugerichtete Sprache – hingerichtete Menschen. Wir bringen die Medienhohlheit zum Vibrieren. Das globale Formproblem, eine Frage der Verfahrensweisen. Trend Mensch ist ein Nicht-Muster oder ein Muster-Nichts. Unbedingt eine Weite.

Vortrag „Natürlich künstlich – Künstlich natürlich“
25.01.2007, 19.30 Uhr

Von Dr. Andrea Bührmann

Anmerkungen zu den Konstruktionsweisen von Geschlechtlichkeit in (nach-) modernen Gesellschaften.

Geschlecht ist natürlich gegeben: Männer sind Männer und Frauen sind Frauen. Das Geschlecht ist unveränderlich: Einmal Mann immer Mann und einmal Frau immer Frau. Man ist entweder Mann oder Frau: Mann kann nicht Frau sein und Frau nicht Mann.

Diese Postulate sind spätestens seit den 1970er Jahren durch Sozial-, De-, Post- und auch radikalen Konstruktivismus unterminiert worden. Transsexuelle, Intersexuelle aber auch allgemein Transgender-People gelten als lebendige Beweise gegen eine scheinbar natürliche Eindeutigkeit, Unveränderbarkeit und Ausschließlichkeit von Geschlechtlichkeit.

Dass Geschlechtlichkeit etwas ist, das immer wieder und zwar zumeist vergeblich versucht wird (künstlich) herzustellen, dieses alltägliche Bemühen thematisiert auch Karin Felbermayr in ihren Arbeiten. Sie lässt uns beobachten, was und wie sie beobachtet hat, wie Menschen sich selbst als entweder männlich oder weiblich darzustellen versuchen.

In meinem Beitrag skizziere ich zunächst, inwiefern die theoretischen Grundlagen einer scheinbar natürlichen Geschlechtlichkeit problematisiert worden sind. Darüber hinaus aber frage ich: Was bedeutet es, dass wir beobachten können, dass Geschlechtlichkeit künstlich als natürlich hergestellt wird und so als natürlich künstlich gilt? Sind wir vielleicht Zeugen bzw. Zeuginnen eines grundlegenden Wandels der Bedeutung von Geschlechtlichkeit? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen könnte dies beinhalten? Und schließlich: Welche Rolle spielte hier die künstlerische Auseinandersetzung mit den Konstruktionsweisen von Geschlechtlichkeit in nachmodernen Gesellschaften?

Vortrag „Frau ohne Eigenschaften/Kunst mit Eigenschaften“
04.02.2007, 19.30 Uhr

Von Sabeth Buchmann

In dem Maße, in dem kollektive und mediale Wahrnehmungen einer auf Frau/Mann, weiblich/männlich festgelegten Geschlechterdifferenz analysiert und mit anti-binären Gegenbildern konfrontiert wurden, haben sich (nicht erst) Künstler/innen und Theoretiker/innen der Post- und Neoavantgarden um ein „Re-Gendering“ von moderner Kunst und Kunstgeschichte bemüht: Doch genau hierdurch wurde in der jüngsten Vergangenheit jenes empirisch-biografische Autor/innen- und/oder Betrachter/innen subjekt wiedererrichtet, das in film- und kunsttheoretischen Geschlechterdiskursen der 70er/80er Jahren als eine fiktionale Figur entworfen wurde. Im Vortrag soll die Ausstellung „Gender Gamble“ zum Anlass genommen werden, um die Ambivalenzen und Widersprüche zu diskutierten, die in den funktional-medialen Kopplungen künstlerischer wie kulturtheoretischer Objekt- und Subjektproduktion angelegt sind.

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© Lothringer13, Städtische Kunsthalle München
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